Ruderalis ist die dritte und weniger bekannte Hauptart von Cannabis. Wir gehen in diesem Beitrag auf die Ursprünge, Charakteristika, Wirkungen und Anwendungsgebiete von Ruderalis-Cannabis ein.
Diese Art hat sich in Regionen entwickelt, die durch kurze Sommer und lange Winter gekennzeichnet sind. Cannabis Ruderalis hat seine Wurzeln in Zentral- und Osteuropa sowie in Russland. Im Gegensatz zu Sativa und Indica wurde Ruderalis nicht primär wegen seiner psychoaktiven oder medizinischen Eigenschaften angebaut, sondern hat sich als Wildpflanze in rauen Klimabedingungen durchgesetzt.
Typische Merkmale
Ruderalis-Pflanzen sind typischerweise kleiner und robuster als Sativa und Indica. Sie erreichen selten Höhen über 60-70 cm. Einzigartig ist seine Autoflowering Eigenschaft, was bedeutet, dass es unabhängig von der Lichtexposition blüht. Dies unterscheidet Ruderalis deutlich von Sativa und Indica, deren Blüte durch die Photoperiode reguliert wird.
Züchter nutzen die Autoflowering Eigenschaft von Ruderalis, um neue Hybridsorten zu kreieren, die sowohl in Innenräumen als auch unter schwierigen äußeren Bedingungen gedeihen.
Die einzigartigen genetischen Eigenschaften von Ruderalis machen es zu einem interessanten Objekt für wissenschaftliche Forschung, insbesondere im Hinblick auf die Anpassungsfähigkeit und die Entwicklung von Cannabisarten.
Ruderalis hat allerdings einen sehr niedrigen THC-Gehalt (Tetrahydrocannabinol), was bedeutet, dass es auch viel weniger psychoaktive Wirkungen hat als Sativa- oder Indica-Pflanzen. Es kann jedoch höhere Konzentrationen von Cannabidiol (CBD) enthalten, einem nicht-psychoaktiven Cannabinoid, das therapeutische Eigenschaften aufweist. Hier wird es insbesondere bei der Behandlung von Schmerzen, Entzündungen und Krämpfen angewandt.
Woher kommt Ruderalis-Hanf eigentlich?
Der Ruderal-Hanf eine Wildform, die nicht kultiviert wird. Trotzdem haben alle Varianten von Cannabis viele wilde Eigenschaften beibehalten. Die meisten Varianten sind untereinander vollständig kreuzbar, was darauf hindeutet, dass die Gene der Kulturpflanzen möglicherweise teilweise in die wilden Populationen eingekreuzt wurden. Viele Botaniker vermuten daher, dass die ursprüngliche Wildform heute möglicherweise nicht mehr existiert.
Laut genetischen und morphologischen Daten stammt der Ruderal-Hanf aus Zentralasien. Er wächst in der Region, zwischen Altai und Kaspisee, in Kasachstan, im südlichen Russland und in Aserbaidschan. Wilde oder verwilderte Pflanzen in Osteuropa sind jedoch schwer zu unterscheiden.
Cannabis-Sativa z.b. gedeiht am besten auf offenen, vegetationsarmen, lockeren, nährstoffreichen Böden mit guter Wasserversorgung. Im natürlichen Habitat in Zentralasien wächst Ruderalis oft in Vertiefungen und Schluchten.
Für was verwendet man Ruderalis überhaupt?
Ruderalis wird oft für Kreuzungen genutzt, um sogenannte Autoflowering Pflanzen bzw Samen zu kreieren. Diese Wildform wird mit etablierten, wirkungsstarken Varianten von Sativa und/oder Indica gekreuzt. Das Ergebnis sind häufig feminisierte Samen, die kommerziell vertrieben werden. Die aus solchen Kreuzungen hervorgegangenen Sorten sind in der Regel kleiner, haben eine geringere Potenz und bringen weniger Ertrag, aber sie beginnen automatisch nach etwa vier Wochen zu blühen. Diese Eigenschaft wird besonders beim Eigenanbau von Nutzern geschätzt. Das Anzüchten von Stecklingen aus diesen Pflanzen ist jedoch nicht effektiv, da der verkürzte Lebenszyklus der Mutterpflanzen auch auf ihre Klone übergeht.
Sollten Sie hierzu weitere Fragen haben oder eine ausführliche Beratung wünschen, so wenden Sie sich bitte an Ihren vertrauten Arzt oder Apotheker. Dieser Beitrag dient nicht als Kaufberatung oder als medizinische Anleitung. Bei jeglichen Beschwerden oder Notfällen sollten Sie sich immer Rat bei einem ausgebildeten Fachmann suchen.
Die Legalität von Cannabis variiert stark je nach Land und Region. In einigen Ländern ist der medizinische und teilweise auch der Freizeitkonsum legal, während er in anderen Ländern streng verboten ist. Bei der Nutzung von Cannabisprodukten sollten immer die lokalen Gesetze und Vorschriften beachtet werden.